roter Stern
It’s all about…

Dr. Antonia Rados

Chef-Auslandsreporterin der Mediengruppe RTL
& Gründerin des Women Club A+ Friends

Für ihre journalistische Arbeit und Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten wurde sie mehrfach ausgezeichnet und hat zahlreiche Preise erhalten. Der Fokus des Interviews liegt auf Antonia Rados als Unternehmerin und Gründerin des Woman Clubs A+ Friends The Social Hub in Wien, gepaart mit ihrer Sichtweise auf PR-Themen als Journalistin/Reporterin. Antonia Rados ist für mich der Inbegriff von Authentizität…

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1. Sie sind gerade mit Ihrem Unternehmen A+ Friends The Social Hub gestartet. Mit welchem Ziel haben Sie den Women Club im 1. Bezirk in Wien im historischen Palais Erdödy-Fürstenberg gegründet?

„Der Club hat nicht ein Ziel, sondern zwei: Plattform für junge Frauen zu sein, die was brauchen. Plattform für erfolgreiche Frauen zu sein, die was zu geben haben. Bei uns treffen Unternehmerinnen und Studentinnen aufeinander, neben Künstlerinnen und Köchinnen. Wir coachen die Jungen nicht im Konferenzsaal, sondern in einer schönen Atmosphäre, darüber hinaus bei Kaffee und veganer Küche.“

2. Wie und wann kam die Idee zu Ihrem aktuellen Business?

„Sowas entsteht nicht von einem Tag auf den anderen. Die Idee kam mir bereits vor mehr als einem Jahr,- nach einem Vortrag vor einer Frauenrunde, die aus interessanten, neugierigen Zuhörerinnen bestand. Deren Fragen- vor allem meinen Beruf der Kriegsreporterin betreffend, waren durchdacht. Ich fand es schade, dass man sich nicht öfters traf und über das eine oder andere debattierte. Ich blieb mit einigen der Frauen in Kontakt. Eines Tages trafen wir einander und ich schlug vor, einen Frauenclub mit festen Räumen einzurichten. Es traf nicht nur auf Zustimmung. Ich glaube, die meisten, die ich im Laufe des Jahres getroffen habe, glaubten, es würde nichts daraus werden- ich übrigens zwischendurch genauso. Man muss jedoch dranbleiben- man muss anderen zuhören. Man muss seine Ideen durchsetzen, aber auf andere hören. Zwischen den Zeilen lesen ist genauso wichtig wie alles andere. Meine vorrangigste Erkenntnis: Frauen haben heute keine Zeit- die meisten sind gestresst- sie machen viel, gehen dabei selbst jedoch unter. Sie brauchen daher eine Ort, wo sie sich nur um “sich” kümmern können.“

3. Was war die größte Herausforderung in der Gründungsphase?

„Die richtigen Fragen stellen- denn wenn man das nicht tut, bekommt man nicht die richtigen Antworten.“

4. Inwieweit meinen Sie, hat Public Relations, vor allem in Hinblick auf Medienberichte, Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens?

„Ich bin für à la carte. PR kann jeder haben, aber die passende, die richtige, ist was anderes.“

5. Sie denken über PR für Ihr neues Business nach. Mit welchem Ziel dahinter?

„Ohne PR ging nie was, weder im Mittelalter noch heute, vorausgesetzt man sieht PR als das an, was sie sein sollte: diffuse Ideen, die man notgedrungen hat, wenn man sich um alles bei einer Gründung kümmern muss, auf den Punkt zu bringen.“

6. Wie werden Sie die PR für Ihr Unternehmen angehen?

„Ich komme aus dem Kommunikationsbereich, dem Journalismus. Ich weiß, man kann keine Äpfel für Birnen verkaufen. Authentisch sein ist daher das wichtigste. Glaubwürdig sein. Dinge auf den Punkt bringen. Das klingt leicht, ist es aber nicht. Kompliziert sein ist beinahe leichter.“

7. In welchen Top 3 Medien wären Sie gerne mit Ihrem Projekt vertreten und warum gerade in diesen?

„Mein Ziel ist es nicht, Millionen Follower auf FB zu haben. Aber ich will genauso wenig elitär sein. Ich halte gutes Mittelmaß für kein Schimpfwort, im Gegenteil. Und zum Glück sind die traditionellen Medien alle an der „ Frau in der Mitte“ interessiert. Daher halte ich die traditionellen Plattformen wie Zeitungen für gut. Dazu kommt aber, Bildsprache ist auch eine Sprache. Instagram ist ein Muss. Das 3. Medium muss noch erfunden werden…“

8. Was hat sich aus Ihrer Sicht an der Berichterstattung der Medien im letzten Jahrzehnt verändert?

„Die technologische Entwicklung hat alles verändert- sie ist eine faszinierende und zerstörerische Kraft. Da aber jede technologische Entwicklung vom Auto bis zur Nespressomaschine Regeln unterworfen ist, müssen sich die „neuen Medien“ wie FB oder Twitter auch Regeln unterwerfen. Oder wie Sigmund Freud sinngemäß sagte, ‚Im Dschungel gibt es keine Kultur, weil es keine Regeln gibt‘. Wir brauchen neue Regeln. Regeln sind nicht dasselbe wie Zensur.“

9. Welche 3 Eigenschaften sollte man Ihrer Meinung nach als Chefin eines Unternehmens mitbringen?

„Ich weiß, es geht immer um Zahlen, Erfolge und Gewinne. Aber in der heutigen Zeit müssen Chefs das Business neu erfinden, wenn sie glaubwürdig sein wollen. Die Zeit des spaßhaften Geldmachens ist vorbei. Daher : Ernsthaftigkeit, Ernsthaftigkeit und Ernsthaftigkeit!!!“

10. Haben Sie 3 Tipps für UnternehmerInnen im Umgang mit JournalistInnen?

„1. Nicht glauben, Journalisten merken nicht, wenn Sie schummeln.
2. Nicht glauben, mit Floskeln kommt man weiter.
3. Fehler eingestehen. Anders gesagt: Kommunizieren ist eine ernste Angelegenheit zwischen Menschen.“

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